Moorenbrunn

Im Rahmen von Notstandsarbeiten, die das städtische Wohnfahrtsamt seit 1920 auf dem von Waldbränden zerstörten Areal um den heutigen Stadtteil Langwasser durchführte, wurde auch das im Südwesten von Altenfurt gelegene Moorenbrunnfeld gerodet und kultiviert. Einige wenige Gebäude wurden errichtet wie 1923 der Gutshof Moorenbrunn und 1925 die Wanderarbeiterstätte Altenfurt, die 1933 dem Reichsarbeitsdienst als Unterkunft zur Verfügung gestellt wurde. Ebenfalls ab 1933 entstand in unmittelbarer Nähe der zum Reichsparteitagsgelände gehörigen Teilnehmerlager Langwasser bis 1938 die Siedlung Moorenbrunn.

Im folgenden Jahr wurde die Eingemeindung des Geländes Streubuck an der Leinbühlstraße rechtskräftig und die Siedlung um andere Erwerbsgruppen wie Kleintierzüchter oder Industriearbeiter erweitert. Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront halfen beim Aufbau mit und seit 1934 firmierte die junge Ortschaft als „Julius-Streicher-Siedlung“. Aufgrund des schnellen Wachstums dieser Siedlung sowie der fortschreitenden Bebauung der Eigenen Scholle in Altenfurt stieg auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder kontinuierlich an. Im August 1935 waren es schon 188 Kinder, die den langen Weg von Moorenbrunn und Altenfurt zur Schule in Fischbach zurücklegen mussten. Deshalb wurde der Antrag gestellt, in der ehemaligen Wanderarbeiterstätte im Erdgeschoss zwei Schulsäle einzurichten. Das Gesuch wurde genehmigt und 1941 nochmals Raum für Schulzwecke umgewidmet.

Auch die wachsende evangelische Gemeinde bemühte sich um Räume im städtischen Gebäude an der Gutsthofstraße 2 und konnte ab Oktober 1945 ein Zimmer im 1. Stock als Betsaal anmieten.

Der Altar im Moorenbrunner Betsaal im Gutshof. 

 

 

 

 

 

1950 umfasste die Siedlung 149 Häuser mit 977 Einwohnern. Im Gegensatz zur katholischen Gemeinde Moorenbrunn, die bereits 1955 einen Kirchenbauverein gründete, handelten die evangelischen Moorenbrunner weniger vorausschauend und verpassten es, noch vor der Verplanung der Bebauungsflächen einen Bauplatz zu sichern. Bis heute dokumentieren die beengten Raumverhältnisse des dann später zugewiesenen Platzes nördlich der Gutshofstraße dieses Versäumnis, das nicht nur den finanziellen Gegebenheiten der Gemeinde entsprach, sondern auch durch mangelndes Engagement der Evangelischen Landeskirche verschuldet war.

Trotz aller Anlaufschwierigkeiten konnte im September 1969 das Gemeindehaus Moorenbrunn in Montagebauweise als Gottesdienststätte und Versammlungsraum eingeweiht werden.


 

Ebenfalls in Montagebauweise errichtet nahm in einem zweiten Schritt, am 2. Mai 1972, der Kindergarten seine Arbeit auf und mit dem Bezug des neuen Pfarrhauses am 15. Januar 1979 wurde das Gemeindezentrum Moorenbrunn komplett.

Xxx wurde in Altenfurt der Kindergarten umgebaut und es wurde beschlossen, die Kindertagesstätten Moorenbrunn und Altenfurt zusammen zu legen. Daher schloss der Kindergarten – der zeitweilig auch als Hort für Schulkinder fungiert hatte – in Moorenbrunn im September (?) xxxx seine Pforten.

2017 (?) wurde der Grund des alten Kindergartens an einen evangelischen Bauträger verkauft, der Reihenhäuser für junge Familien (vordringlich an Moorenbrunner und Altenfurter Familien) baute.

Zurück zu "Unsere Kirchen"